Hannover (*1976, Hiroshima/Japan)
Der japanische Künstler Shige Fujishiro ist für seine filigranen und spektakulären Werken aus Glasperlen und Sicherheitsnadeln bekannt, die Alltagsgegenstände in filigrane Objekte übersetzen. In wochen- und monatelanger Arbeit entstehen die vielteiligen Skulpturen des Künstlers, die in minutiöser Kleinstarbeit aus japanischen TOHO-Glasperlen mittels Sierheitsnadeln miteinander verknüpft werden. Fujishiro verbindet dabei Materialien, die auf der einen Seite spitz, verletzend und gefährlich sein können in Form von alltäglich verwendeten Sicherheitsnadeln und auf der anderen Seite schmückende und schöne in ihrer Qualität hochwertig gestalteten Glasperlen. Diese ästhetischen Eigenschaften legen sich über die Werke und beeinflussen ihre Betrachtung. Auch der Titel der teils surrealen Arbeiten begleitet die Interpretation des Gesehenen. So befragt der Künstler mit Where is my paradise? nicht nur sich selbst, sondern richtet die Frage zugleich an den Betrachtenden. Dabei laden die miteinander verbundenen Basketballkörbe zum Spiel ein. Spielen als elementare Form der Sinngebung, das kommt einer modernen Vorstellung vom Paradies schon sehr nahe. Und über das Spiel zu sich selbst und zu innerer Freiheit zu finden, noch mehr. Nicht ein Gegeneinander, sondern ein Miteinander steht entgegen des üblichen „Spiel-Satz-Sieg“-Gedankens bei der Arbeit jedoch im Vordergrund.
Shige Fujishiro lebt und arbeitet in Hannover. Der gebürtige Japaner studierte am Department of Fine Arte and Art Theory der Universität in Hiroshima, wo er auch promovierte. Anfang der 2000er Jahre studierte er an der Fachhochschule Hannover bei Prof. Peter Redeker im Zuge eines internationalen Austauschprogrammes.