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Sabine Dehnel

Berlin (*1971 Ludwigshafen)

Sabine Dehnels Bilder sind ein verwirrender, für den Betrachter nicht leicht zu entschlüsselnder Dialog zwischen Malerei und inszenierter Fotografie, Vorlage und Abbild, Wirklichkeit und Fiktion. Die Künstlerin malt nach vorgefundenem Fotomaterial, schafft Installationen nach eigenen Bildern, um diese dann erneut fotografisch abzubilden – ein vielschichtiger Transformationsprozess. Zudem baut sie selbst die Kulissen für ihre Fotoinszenierungen, schminkt ihre Modelle. »Was ich in meinem ständigen Hin und Her zwischen den Medien praktiziere, weist Parallelen zum Prozess des Erinnerns auf«, so Dehnel selbst. »Es geht mir um eine neue Bebilderung – das Überschreiben von Erinnerungen. Ich finde, es ist ein schöner und erlösender Gedanke, dass ein Bild im Kopf einen neuen Rahmen bekommen kann und somit anders in die Geschichte eingebettet wird.«

Immer steht im Werk Dehnels dabei der menschliche, meist weibliche Körper im Fokus, wenngleich nur als Fragment. So auch in ihrer Serie Playground: Eingehüllt in ein Geflecht aus bunten Spielfeldmarkierungen in einer Turnhalle bewegen sich die Protagonistinnen „Birte“ und „Linda“ durch das Bild. »Durch den 3-fachen Überschreibungsprozess der Bilder haben sich die Linien plötzlich vom Hallenboden gelöst und wurden für die Fotoinszenierung im Atelier quer durch den Raum gespannt«, erläutert die Künstlerin. In ihrem Werk wird eine komplexe medienreflexive Auseinandersetzung um Malerei und Fotografie mit einer inhaltlich äußerst reflektierten Auseinandersetzung um Themen wie Gender und die Bedeutung der Erinnerung für unser Selbstverständnis verbunden.

Sabine Dehnel lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst und Philosophie an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und am Otis College of
Fine Arts and Design in Los Angeles, USA.